"Die
Fahrt"
Sonntag, 13.06.99, 6 Uhr morgens. Verschlafen stehen 72 Schüler, Lehrer und
sonstige Musical-AG-Mitarbeiter vor dem Bürgerhaus Süd in Recklinghausen. Bepackt mit
riesigen Taschen fiebern wir nun unserer Chorfahrt entgegen. Schnell wird noch überlegt,
was man denn nun alles vergessen hat, da kommt auch schon der Bus und das Chaos beginnt.
Jeder will so schnell wie möglich sein Gepäck los sein und beim anschließenden
Platzsuchchaos bin ich mal wieder zu langsam und muss mich mit einem Platz im unterem Teil
des Doppeldeckerbusses engegen der Fahrtrichtung zufrieden geben.
Gegen 6.40 Uhr geht's dann endlich los, der Bus fährt Richtung Calais und Frau Feldhaus
beginnt, ihre Topflappensammlung durch fleißiges Häkeln zu erweitern. Ich ziehe es
ertsmal vor, mir ein wenig die Landschaft anzukucken, während einige andere erst mal
Schlaf nachholen oder schon mal ihr Frühstück einnehmen.
Die Fahrt verläuft eher unspektakulär. Bei einem kurzen Halt irgendwo in Belgien sucht
der halbe Chor erst mal die Toiletten. Nach einem entspannenden Gang um die gesamte
Tankstelle finden wir diese dann auch endlich innerhalb des Shops.... vielleicht sollten
wir doch nicht immer unserem Chorleiter einfach nachlaufen...
Nach einigen Pläuschchen, einigen angehörten CD's, ein paar Minütchen Schlaf und ein
wenig Essen sind wir auch endlich in Calais angelangt. Am Schalter zum Einchecken für das
Shuttle erprobt Herr Braas erst einmal sein Französisch.
Dame am Schalter: "Quarante
Minutes!"
Herr B.: "Wieviel Minutes??"
Nachdem aber auch die sprachlichen Probleme beseitigt sind, geht's problemlos ab durch die
Zollkontrolle. Anscheinend sehen wir alle so vertrauenswürdig aus, dass niemand unsere
Ausweise sehen will. Also schleunigst weiter zum Shuttle. Dort können wir prompt sofort
hinein in den Zug und haben so das Glück, zwei Shuttle früher als geplant fahren zu
können. Dort drinnen werden erst mal wieder die Toiletten aufgesucht. Diese sind ein
wahres Erlebnis. Kein Toilettenpapier, Damen- und Herrentoiletten zusammen und eine
spektakuläre Spülung. Erst denkt man, es spült gar nicht mehr und dann denkt man, die
gesamte Schüssel wird weggespült... Auf dem Weg zurück zum Bus merken wir noch gar
nicht, dass das Ding sich schon bewegt. Dies erkennen wir erst, als wir uns wundern, dass
unser Bus so wackelt...
Jeder ist begeistert vom Shuttle und alle drängen sich an die winzigen Fenster, obwohl
man ja eigentlich nur dunkel sieht. Aber soetwas sieht man ja nicht jeden Tag! Fotos
gibt's von diesem Ereignis nicht, denn man darf im Shuttle leider nicht fotographieren.
Daran halten wir uns mal lieber, bevor wir noch stehenbleiben oder sonstiges passiert. Ein
wenig mulmig ist manchen wohl schon, auch ich möchte lieber nicht daran denken, was
passiert, wenn im Tunnel irgendetwas passiert...
Aber nach 35 Minuten ist's geschafft - wir sind wieder am Tageslicht und somit auch in
Großbritannien. Nun heisst's links fahren und Englisch sprechen. Nach ein bisschen
Autobahnfahrt sind wir auch schließlich in London. Aber nun heisst erst mal sich durch
London zu kämpfen. So haben wir schonmal einen ersten Eindruck von London. Nach ca. 1 1/2
Stunden erreichen wir auch endlich unser "Hotel Alexandra" Hier beginnt erst mal
ein weiteres Chaos: das Verteilen der Zimmer. Doch dies und die Erlebnisse im Hotel könnt
ihr auf der nächsten Seite weiterlesen!